Polizeidienststellen auf der ganzen Welt haben Polizei Patches. Egal welcher Dienstgrad oder welche Einheit, sie alle haben eins gemeinsam, sie nutzen eigene Aufnäher. Da wird jedem Sammler warm ums Herz, wenn er an die verschiedenen Farben, Formen und Stoffe denkt. Jedes Hoheitsabzeichen hat eine eigene Geschichte, die es zu erkunden gilt. Besonders gebrauchte Abzeichen haben ihren Charme. Hier hat jemand mit einem Patch eine Stadt beschützt, was er wohl erlebt haben mag im Dienst?
Die Verwendung von Polizei Patches kann bis in die Antike zurückverfolgt werden. In der Neuzeit wurde der Sheriff-Stern in den USA zum Symbol für „Recht und Ordnung“. Die ersten US-Polizeiabzeichen waren schildförmig und ähnelten britischen Wappen. Die Sternform entwickelte sich später und wurde vom Symbol des Pentagramms zur Abwehr des Bösen inspiriert. Im 19. Jahrhundert gab es eine Vielzahl von Varianten von Polizeiabzeichen, und der Spitzname „Cops“ für US-Polizisten stammt angeblich von der Kupfermarke, die an New Yorker Polizisten ausgegeben wurde. Die New Yorker Polizei hatte sich von der Metropolitan Police in London inspirieren lassen und führte statt einer Uniform Sternabzeichen ein. Andere US-Städte folgten diesem Beispiel. In Europa begann man im 18. Jahrhundert mit der einheitlichen Uniformierung von Sicherheitskräften und gestaltete die ersten Hoheitsabzeichen aus Metall, da gab es noch keinen Polizei Patch, wie ihn heute kennen. Im 20. Jahrhundert wurden dann langsam neben Metallabzeichen auch Stoffabzeichen für die Polizeiuniformen verwendet, die preiswerter und widerstandsfähiger waren als kostspielige Metallabzeichen. In Europa wurden ab dem Ende des 2. Weltkriegs Polizeibeamte zunehmend mit Aufnähern aus Stoff ausgestattet, um die optische Zugehörigkeit zu verschiedenen Einheiten zu erkennen. Die zuvor gebräuchlichen Armbinden und -schleifen wurden durch die heute sogenannten Polizei Patches ersetzt.
Früher gab es zum Beispiel in Österreich vergleichsweise wenige Stoffabzeichen für die verschiedenen Wachkörper, während Metallabzeichen häufiger anzutreffen waren. Doch seit den 1980´er Jahren hat sich das stetig geändert. Mit neuen Uniformvorschriften, einer Liberalisierung der Verwendung von Abzeichen und einem steigenden Interesse von Exekutivbeamten hat die Zahl der neuen „Patches“ für den offiziellen Gebrauch oder private Zwecke stetig zugenommen. Diese „Patches“ können heute aus verschiedenen Materialien wie Gummi, Hartplastik oder Filz bestehen und werden oft mit einem Klettrücken, Stecknadeln, durch Aufbügeln oder direkt in ein Kleidungsstück eingestickt befestigt. Bei der Vielzahl von Hoheitsabzeichen alleine auf unterschiedlichsten Materialien dürfte jedes Sammlerherz verrücktspielen. Das Internet ist voll davon, selbst bei Ebay Kleinanzeigen finden Sie andere Sammler, die ihre Sammelleidenschaft mit Ihnen teilen möchten und sicher den ein oder anderen Polizei Patch haben, den Sie noch suchen – oder von dem Sie vielleicht sogar noch nie gehört haben. Bei der Fülle an entstandenem Material können wir nicht alles kennen. Und es ist ja auch schön, einen neuen Patch zu entdecken bei dem einem die Farbe oder Form besonders gut gefällt und der sogar selten ist.
Selbst Staatsdiener sind vor der großen Sammelleidenschaft nicht gefeit. So sammelt der Polizist Patrick G. aus Sachsen Schulterzeichen aus aller Welt und hat bereits über 700 Stück in seinem Besitz. Sein Hobby begann vor ein paar Jahren, als ein Amerikaner auf der Polizeistation erschien und ein Schulterzeichen tauschen wollte. Die deutschen Beamten hatten noch ein Schulterzeichen übrig, und so wurde die Sammelleidenschaft von Patrick geweckt. Seine schönste Erinnerung an seine Patch-Sammlung ist der Besuch in einer Polizeiwache in Los Angeles, wo er sogar an den Schießstand durfte und mit schweren Waffen üben konnte. Inzwischen hat er auch Patches von einer Reise nach Australien mitgebracht. Grube ist vorsichtig bei der Abgabe von Patches und gibt diese nur an Polizeikollegen weiter. Wenn er nicht selbst auf Reisen ist oder Freunde und Arbeitskollegen auf Patch-Pirsch schickt, durchstöbert er das Internet nach neuen Patches. Grube ist mit anderen internationalen Sammlern vernetzt, und einige seiner Patches sind in seiner Wohnung katalogisiert, während andere fein gerahmt die Wände der Polizeistation in Sachsen schmücken.
Es gibt noch verschiedene andere Polizei Patches. Hierzu zählen Blutgruppen Patches, Verbandsabzeichen (zum Beispiel BFE, Diensthundeführer, Aufnäher der Einsatzhundertschaften, Revier/Abschnitt/Inspektion) sowie Abzeichen, die mit besonderen Einsätzen in Verbindung stehen und oft inoffiziell herausgegeben werden und schweigend akzeptiert werden vom Dienstherrn. In der Regel ist es den Polizistinnen und Polizisten untersagt, selbstbeschaffte Patches an der Uniform zu tragen. Allerdings wird dies gelegentlich toleriert, es kommt absolut auf den Vorgesetzten an. Theoretisch kann das Tragen Dienst fremder Patches verboten werden, weil es gegen die Bekleidungsvorschrift verstößt.
Der Begriff „Thin Blue Line“ repräsentiert das Konzept unserer Polizei als die Frontlinie, die die Gesellschaft davor bewahrt, in Gewalt und Chaos zu verfallen. Das ist heute wichtiger denn je, wenn wir uns auf unseren Straßen umschauen. Wenn Sie selbst Polizist sind oder jemanden lieben, der Polizist ist, verstehen Sie dieses Gefühl nur allzu gut.
Wenn Sie jemals eine Flagge mit einem schwarzen Hintergrund und einer blauen Linie in der Mitte gesehen haben, haben Sie sich vielleicht gefragt, was sie repräsentiert und woher sie stammt. Die Geschichte hinter „Thin Blue Line“ fing bei den Briten an. Die Briten bezeichneten ein kleines Regiment schottischer Highlander, das im Krimkrieg im Jahr 1854 eine russische Kavallerieattacke erfolgreich abwehrte, als „dünne rote Linie“. Ihre Infanterie trug rote Mäntel, daher der Begriff „dünne rote Linie“ als Frontlinie des Schutzes während der Schlacht.
Der Begriff „Thin Blue Line“ wurde jedoch später dann von den Vereinigten Staaten erdacht, als Truppen wiederum in blauen Uniformen in den Krieg zogen. Der Begriff erschien in einem Gedicht von Nels Dickman Anderson im Jahr 1911. Eine Strophe aus einem alten Kampflied lautet:
That never bends the knee to might,
Has ever since it knew God’s light
Fought dark Oppression in his lair,
Abd routed wrong from valleys fair,
Sweet Peace and Plenty leaving there.”
„Die dünne blaue Linie, die für das Recht kämpft,
Die nie vor Macht auf die Knie geht,
Hat seit sie Gottes Licht kannte,
Gegen dunkle Unterdrückung in seinem Lager gekämpft,
Falschheit aus den schönen Tälern vertrieben,
Süße Ruhe und Fülle dort hinterlassen.“
In den 1950er Jahren wurde der Begriff „Thin Blue Line“ und das Emblem zum ersten Mal für die Polizei verwendet, um den Mut und das Opfer der Strafverfolgungsbehörden zu loben. Die Thin Blue Line Polizei Patches und Flaggen wurde als Symbol für alle Strafverfolgungsbeamten etabliert, genau wie das rote Kreuz alle medizinischen Mitarbeiter symbolisiert. Traditionell ist die „Thin Blue Line“-Flagge eine einfache schwarze Flagge mit einer blauen Linie, manchmal wird jedoch stattdessen eine nationale oder staatliche Flagge verwendet. In den USA verwenden einige Organisationen eine einfarbige amerikanische Flagge und ersetzen eine der weißen Streifen durch Blau. Ähnlich erscheint die britische Union Jack manchmal in Graustufen mit einer dünnen blauen Linie in der Mitte. Es gibt Sammler, die sich speziell auf diesen weltweiten Polizei Patch spezialisiert haben. Jeder darf ihn tragen, um seine Solidarität mit der Polizei auszudrücken. Manchen nutzen ihn sogar als Auto Aufkleber hinten auf ihrem PKW.
Wenn Sie eine Thin Blue Line tragen, senden Sie eine Botschaft an Strafverfolgungsbehörden, dass Sie sie schätzen.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die sogenannte „Thin Blue Line“ zu tragen. Ob als Polizei Patch, Armband, Halstuch oder gar als Flagge, stellt dies ein Symbol der Solidarität unter allen Polizisten weltweit dar. Die blaue Farbe symbolisiert die mutige Leistung der Polizistinnen und Polizisten. Der schwarze Hintergrund erinnert an diejenigen Kolleginnen und Kollegen, die im Dienst verletzt oder sogar getötet wurden. Die Linien in Schwarz und Blau stehen für die Barriere zwischen legalen Handlungen, die geschützt werden müssen, und illegalen Handlungen, die bekämpft werden müssen.
Apica – Ein Verein für Polizei Patch- und Anstecker Sammler
In Österreich gibt es seit 1995 die Austrian Police Insignia Collectors Association (Apica), die von Sammlerfreunden mit Exekutivhintergrund gegründet wurde. Die Apica hat Mitglieder aus zahlreichen europäischen Ländern und steht Sammlern aus der ganzen Welt offen, unabhängig von ihrer Zugehörigkeit zu einer Polizeiorganisation. Die Mitglieder verbindet die gemeinsame Begeisterung für Abzeichen und Uniformen, die aus allen Sparten der Exekutive und anderen Tätigkeitsfeldern stammen können. Obwohl es in Österreich mehr Sammler gibt als eingetragene Apica-Mitglieder, hat der Verein eine Schlüsselrolle bei österreichischen Polizei-Sammleraktivitäten. Die Apica betreibt eine Homepage, gibt die Zeitschrift „PICA News“ heraus und organisiert in Österreich Sammlertreffen und Börsen.
Die Börsen, die von der Apica in Österreich veranstaltet werden, dienen dazu, das Hobby der Sammler der breiten Öffentlichkeit näherzubringen. Lokale Medien berichten darüber und auch Besucher außerhalb des Mitgliederkreises sind willkommen. Die Veranstaltungen bieten nicht nur die Gelegenheit, neue Kostbarkeiten zu erwerben, sondern auch zum gegenseitigen Kennenlernen und zum Austausch von Neuigkeiten. Die Börsen finden in kleinerem Rahmen statt als beispielsweise die jährliche National Law Enforcement Collectors Show in den USA, haben jedoch trotzdem eine große Anziehungskraft auf Sammler aus aller Welt. Auf den Börsen können alle Arten von Polizeiobjekten im Tausch- oder Kaufwege erstanden werden, wie Polizei Patches, Uniformen, Ausrüstungsgegenstände, Fotos, Bücher, Aufkleber und Modelle. Es gibt auch ein unterhaltsames Rahmenprogramm, wie z.B. die Vorführung von Polizeifahrzeugen. Allerdings sind Waffen, Munition und Stücke aus der Zeit des Dritten Reiches nicht zugelassen. Durch die Sammlerveranstaltungen werden immer wieder neue Mitglieder gewonnen, die erstaunt sind, wie viele Österreicher ihr Hobby und Interesse teilen.
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